Gewebe von Pflanzen: Arten & Bildung einfach erklärt

Gewebe von Pflanzen: Arten & Bildung einfach erklärt - FARBIO® - Nachhaltige Bio-Flüssigdünger aus Hamburg

Wenn Zellen mit gleicher Struktur und Funktion zusammenfinden, dann entsteht Gewebe. Alle Zellen einer Pflanze stammen aus einer Stammzelle, welche sich dann differenziert und ihrer Funktion entsprechend eine andere Form annehmen kann. Diese sogenannte Zelldifferenzierung ist möglich, da der genetische Code unterschiedlich abgelesen wird. So gibt es unterschiedliche Zellen, die jeweils ihrer Aufgabe angepasst sind. Dabei werden die Gewebe nicht ausschließlich nach dem Typen kategorisiert, sondern auch anhand des Teilungsvermögens.

Was sind meristematische Zellen?

Die meristematischen Zellen sind genau diese Stammzellen, aus denen durch Zelldifferenzierung alle Zelltypen entstehen. Der Zusammenschluss dieser teilungsfähigen Embryonalzellen wird Bildungsgewebe genannt. Zu finden sind diese Zellen sowohl in den Wurzeln einer Pflanze als auch am Spross. Diese werden in unter- und oberirdischen Pflanzenteilen gebildet, damit die Pflanze in beide Richtungen wachsen kann. Die differenzierten Zellen werden dann als Dauergewebe bezeichnet.

Welche Pflanzengewebe gibt es?

Das Dauergewebe stellt also das Gewebe dar, das sich bereits differenziert hat und sich somit nicht mehr erneut teilen und verändern kann. Es ist ein Überbegriff für alle Arten von pflanzlichem Gewebe nach der Zelldifferenzierung. Von diesen Arten gibt es einige, die drei Hauptarten von pflanzlichem Gewebe sind allerdings das Abschlussgewebe, Leitgewebe und Grundgewebe. Sie sind alle in Wurzeln, Sprossachse und Blättern vorhanden.

Illustration Wurzeln

Das Abschlussgewebe

Das Abschlussgewebe einer Pflanze lässt sich mit der Haut des Menschen vergleichen. Primär schützt es die Pflanze vor der Umwelt und dessen Einflüssen, gewisses Gewebe grenzt aber auch Bereiche innerhalb der Pflanze ab. So wird es in primäres und sekundäres Abschlussgewebe unterteilt. Die Epidermis ist die äußere Hülle einer Pflanze. Die Endodermis stellt die inneren Häute einer Pflanze dar. Die Funktion beinhaltet den kontrollierten Stoffaustausch durch Spaltöffnungen. Zu der Epidermis gehört eine Art Wachsschicht namens Kutikula, welche wasserundurchlässig ist. Die Epidermis der Wurzel heißt Rhizodermis. Innerhalb der Wurzel sorgt die Endodermis dafür, dass keine ungewollte Diffusion von Wasser und Stoffen zu den Leitbündeln und somit in die restlichen Pflanzenteile gelangt.

Bei hölzernen Gewächsen kommt es zu einem sogenannten Dickenwachstum des Abschlussgewebes. Die Epidermis bricht auf und wird durch ein Kambium ersetzt, welches nach außen Kork ablagert. Anstatt der Rhizodermis bilden diese Wurzeln ein sekundäres Abschlussgewebe, welches Exodermis genannt wird. Bei einem tertiären Abschlussgewebe sterben die Korklagen ab und es bildet sich eine Rinde.

Das Leitgewebe

Das Leitgewebe einer Pflanze lässt sich mit unseren Blutgefäßen vergleichen. Es wird unterteilt in Phloem und Xylem und ist für den Transport von Wasser und Nährstoffen innerhalb der Pflanze zuständig. Es hat ihren Anfang in den Wurzeln und verläuft von dort durch die Sprossachse und zu den Blättern der Pflanze. Schließlich organisiert sich das Leitgewebe dort in sogenannte Leitbündel. Das Phloem transportiert Produkte der Photosynthese und das Xylem organisiert den Transport von Wasser und anorganischen Salzen.

Das Grundgewebe

Das Grundgewebe kann Eiweiße, Fette, Wasser und Stärke speichern. Eines der drei Varianten trägt den Namen Parenchym. Dieses Palisadenparenchym befindet sich unterhalb der Epidermis und ist deshalb an der Photosynthese beteiligt. Ein weiterer Teil des Gewebes ist das angrenzende Schwammparenchym, welches für den Gasaustausch bei der Photosynthese zuständig ist. Zusammen bilden die beiden Gewebe das Assimilationsparenchym, da sie beide Teil der Photosynthese sind.

Das Festigungsgewebe bezeichnet weitere Teile des Grundgewebes und es gibt der Pflanze Halt. Man unterscheidet zwischen dem lebendigen, meist nicht verholzten Festigungsgewebe und dem toten, verholzten Festigungsgewebe. Kollenchym ist das lebendige, dehnungsfähige Gewebe, welches für Stabilität sorgt, indem es das Parenchymgewebe Fäden artig durchzieht. Die Zellen haben durch Pektinauflagen verstärkte Wände. Es verstärkt Wurzeln, Stiele von Blättern und junge Sprossen. Sklerenchym ist das tote Festigungsgewebe, welches in der gesamten Pflanze zu finden ist, denn es wird mit den Leitbündeln assoziiert. Diesen gibt es Festigkeit, hauptsächlich in den Pflanzenteilen, die nicht mehr wachsen.

Das Ausscheidungsgewebe

Das Ausscheidungsgewebe wird in Exkretions- und Sekretionsgewebe eingeteilt. Es ist ein Zusammenschluss aus Zellen, die für den stofflichen Austausch entscheidend sind. Exkrete bezeichnen Ausscheidungen, die für den Erzeuger schädlich sein können. Sekrete bezeichnen für den Erzeuger nützliche Ausscheidungen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind beispielsweise ätherische Öle, Nektar oder Harz. Diese werden entweder aus den Zellen ausgeschieden oder bleiben im Zellinneren. Drüsenhaare lagern die Stoffe dann zwischen den Ausscheidungszellen und der Haut der Pflanze, die sogenannte Kutikula, und werden von dort an die Umgebung abgegeben. Die Stoffe werden aber auch in die Vakuolen der Zellen abgegeben.

Illustration Wurzeln
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