Anthurien liegen momentan total im Trend. Doch sie gehören nicht zu den pflegeleichten und anfängerfreundlichen Pflanzen. Was Du bei der Pflege beachten musst, damit sie bei Dir gut wachsen, erfährst Du in diesem Pflegeguide.
Herkunft und Artenvielfalt
Sie kommen aus dem Tropischen Regenwald Mittel- und Südamerikas. Die Gattung Anthurium ist die artenreichste Gattung innerhalb der Familie der Aronstabgewächse. Zu der Gattung zählen schätzungsweise 1.000 unterschiedliche Arten. Die bekanntesten Arten sind die Große Flamingoblume (Anthurium andreanum) und die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzerianum) und die daraus gezüchteten Hybriden. Diese haben herzförmige grün glänzende Blätter und bekommen an ihrer Blüte ein rot, weiß oder rosa gefärbtes Hochblatt. Die Arten sind bekannt für ihre wunderschönen Blätter. Die Königin der Anthurien ist die Anthurium warocqueanum, diese Art hat lange schmale samtig dunkelgrüne Blätter mir hellen Blattadern. Auch die Anthurium regale gewinnt mit ihren herzförmigen dunkelgrünen samtigen Blättern und heller Aderung immer mehr an Beliebtheit. Die Pflegeansprüche sind bei den meisten Anthurien ähnlich.
Standort
Der beste Standort ist an einem Fenster, an dem sie viel, aber kein direktes, Licht bekommt. Empfohlen wird ein Lux Wert zwischen 500-1000. Einen passenden Ort kannst Du mit der Hilfe einer Belichtungsmesser App finden. Natürlich sind diese nicht unbedingt genau, aber Du weißt dann ungefähr, wo der Wert liegt. Falls es in Deiner Wohnung kein passendes Fenster gibt, kannst Du Deine Anthurie auch unter eine Pflanzenlampe stellen. Bekommt Deine Pflanze zu wenig Licht, werden die Blätter dunkler, da mehr Chlorophyll (Blattfarbstoff zur Energiegewinnung) gebildet wird. Falls dies von Dir gewünscht ist, musst Du beachten, dass Deine Pflanze dann zwar eine kräftigere Farbe hat, aber auch deutlich langsamer wächst. Bekommt Deine Anthurie zu viel Licht und steht in der direkten Sonne, können ihre Blätter verbrennen. Die Temperatur an ihrem Standort sollte nie unter 18 Grad und nicht über 27 Grad gehen.
Wasser
Gerade beim Gießen merkt man, das es sich um keine anfängerfreundliche Pflanze handelt. Das Gießwasser muss gefiltert werden, weil der Kaltanteil im Wasser einen zu hohen pH-Wert hat. Außerdem darf das Wasser nicht zu kalt oder heiß sein, sonst erleiden die Wurzeln einen Schock oder verbrennen. Anthurien vertragen keine Trockenheit. Die Erde ist immer feucht zu halten, aber nicht zu nass. Wenn es zu Staunässe kommt, fangen die Wurzeln an zu faulen. Nach dem Gießen muss darum auch das Wasser aus dem Untersetzer entfernt werden!
Luftfeuchtigkeit
Die tropische Pflanze benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit von um die 70%. Diesen Wert erreichst Du nur durch einen Luftbefeuchter oder in einem Indoor-Gewächshaus. Die Möglichkeit des regelmäßigen Besprühens funktioniert auch.
Die FARBIO® Sprühflasche aus Glas eignet sich besonders gut um die Blätter deiner Anthurie mit Wasser zu besprühen und so für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen.
Eine andere Möglichkeit ist es, Deine Pflanze ins Bad zu stellen, falls sie dort genügend Licht bekommt. Wenn Du Deine Anthurie im Gewächshaus stehen hast, musst Du bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit auf eine gute Luftzirkulation achten. Ansonsten kann es schnell zur Bildung von Schimmelpilzen kommen.
Terracotta oder Plastik?
Die richtige Wahl des Topfes spielt bei den Anthurien auch eine wichtige Rolle, denn in Terracotta-Töpfen können die dicken Wurzeln gut atmen. Das Problem ist dabei nur, dass die Wurzeln sich an den Topfwänden festsaugen und Du den Topf meistens kaputt machen musst, wenn es ans Umtopfen geht. Bei Plastik Töpfen wird die Feuchtigkeit besser gehalten. Jedoch kommt nicht viel Luft an die Wurzeln und diese können nicht richtig atmen. Eine Empfehlung von uns sind Netztöpfe. Diese sind an den Seiten offen und die Pflanze kann atmen. Netztöpfe sind eigentlich für Teichpflanzen gedacht. Du erhältst sie in den meisten Baumärkten oder im Internet.
Anthurie wächst nicht richtig
Denk immer daran, dass die Gattung sehr speziell ist. Falls Deine Anthurie nicht wächst, lass den Kopf nicht hängen. Wahrscheinlich passt eine der Standortbedingungen nicht. Schau, ob die Lichtverhältnisse, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und Dein Gießverhalten passen. Außerdem empfiehlt es sich, Deine Anthurie alle zwei Wochen zu düngen. Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist wichtig. Die Ausbildung von sattgrünen Blättern und prachtvollen Blüten wird mit unserem FARBIO® Bio-Dünger für Grünpflanzen unterstützt.
Wenn das alles passt und sie immer noch nicht wächst, solltest Du schauen, ob sie einen Schädlingsbefall hat. Gerade Blattläuse und Tripse können schnell mal übersehen werden.