Torfverbot ab 2025 - Was bedeutet das für die Pflanzenszene und unsere Erde?

Torfverbot ab 2025 - Was bedeutet das für die Pflanzenszene und unsere Erde? - FARBIO® - Nachhaltige Bio-Flüssigdünger aus Hamburg

 

Die meisten Blumenerden, welche man im Handel bekommt, enthalten Torf. Torf wird in Hochmooren abgebaut. Der Abbau schadet der Umwelt massiv - deshalb sollen Hersteller von Substraten bereits ab 2025 auf freiwilliger Basis darauf verzichten. Bis 2030 soll dann das komplette Torfverbot in Kraft treten. Doch was bedeutet dieses Verbot für uns Zimmerpflanzenliebhaber?  

Was ist Torf und wie entsteht er?

Zunächst einmal eine Erklärung was genau Torf eigentlich ist: Torf ist eine Erdschicht, die in Mooren abgebaut wird. Nach der Eiszeit bildeten sich auf wasserundurchlässigen Erdschichten Seen, an welchen sich Pflanzen ansiedelten. Diese Pflanzen starben ab und fielen ins Wasser. Weil Pflanzen unter Wasser nicht so schnell verrotten wie an Land, bildete sich eine immer größer werdende Schicht. Irgendwann waren die Seen so flach, dass sie verlandeten und es entstand ein Moor. Diese gebildete Schicht aus abgestorbenen und langsam verrotteten Pflanzenresten nennt man Torf.

Für was verwendet man Torf?

Torf hat viele Vorteile, die ihn gerade im Gartenbau und der Pflanzenzucht unerlässlich machen. Er enthält fast keine Nährstoffe und kann ein Vielfaches seines Gewichts an Wasser speichern. Dadurch, dass er nährstoffarm ist, ist er hervorragend für alle Pflanzen geeignet. Junge Pflanzen benötigen wenige Nährstoffe zum Keimen und ältere Pflanzen benötigen sehr viele Nährstoffe, die nach Bedarf durch Düngung hinzugefügt werden können. Obwohl er so kompakt und wasserspeichernd ist, können die Wurzeln atmen. Außerdem kann man aus Torf Erdklötze pressen, in denen vor allem im Gartenbau junge Pflanzen angezogen werden und ohne Verbrauch von Plastiktöpfen direkt in die Erde gesetzt werden können.

Was ist das Problem beim Abbau?

In manchen Teilen Deutschlands kannst du diese riesengroßen öden Flächen sehen. Dort werden Moore trockengelegt und der Torf abgebaut. Das Problem ist, dass dabei der Lebensraum vieler Arten zerstört wird und das in den Mooren gespeicherte CO2 in die Atmosphäre freigesetzt wird. Dieses CO2 treibt den Klimawandel immer weiter an. In Deutschland gibt es viele Gesetze zum Thema Torf Abbau. Es dürfen zum Beispiel keine intakten Moore abgebaut werden, sondern nur Flächen, welche vor dem Abbau schon landwirtschaftlich genutzt wurden. Nach dem Abbau müssen diese Standorte wieder renaturiert werden, was sehr kostenaufwendig ist. Die Unternehmen können diese Fläche nicht weiter nutzen. Im Baltikum herrschen noch nicht so strenge Auflagen. Dort wird Torf günstig abgebaut und nach Deutschland transportiert, was zusätzlich nicht sehr klimafreundlich ist. Die abgebauten Flächen müssen dort nicht renaturiert werden und können für Land- oder Forstwirtschaft weiter genutzt werden. Wie lange dies möglich ist, ist noch unklar. Vielleicht werden die Gesetze im Baltikum bald auch angehoben. Doch bis dahin gehen auch viele deutsche Unternehmen für den Torfabbau ins Ausland.

Torfverbot

Alle diese negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt sorgen für mehr und mehr Aufstand in der Bevölkerung gegen den Torfabbau. Die Politik will den Verkauf von torfhaltiger Blumenerde bis 2030 komplett verbieten. Sie sind der Meinung, dass der Abbau nicht mehr tragbar ist und es genug Alternativen gibt. Der Appell der Regierung ist schon jetzt auf torffreie Erde zu setzen - viele Hersteller von Blumenerden und Pflanzenproduzenten verpflichten sich freiwillig bis 2025 mitzumachen.

Was sind die Alternativen?

Torf liefert seit vielen Jahren den Hauptbestandteil für Erden in der Landwirtschaft, dem Gartenbau und im Hobbybereich. Doch die Palette der Alternativen ist sehr groß:

1. Kompost

Kompost ist wahrscheinlich die erste Alternative, an die man denkt. Dabei sammelt man Pflanzenabfälle und lässt diese verrotten. Diese Methode der Kompostierung ist nachhaltig und Du kannst Dir selbst einen Komposthaufen im Garten anlegen, von dem du immer frische Erde geliefert bekommst. Für die Wohnung gibt es sogenannte Wurmkisten. Dies sind bestimmte Holzkisten, in denen Du Deine biologischen Abfälle sammelst und Regenwürmer diese zu Kompost zersetzen. Der einzige Nachteil bei Kompost ist der hohe Nährstoffgehalt, welche die Erde für manche Pflanzenarten oder Jungpflanzen unbrauchbar macht.

2. Rindenhumus

Aus Kieferrinde wird der sogenannte Rindenhumus durch Fermentierung gewonnen. Dieser speichert Luft besser als Torf, sodass die Wurzeln gut atmen können. Er ist sehr nährstoffarm, kann diese aber gut bei Zugabe halten. Somit können die Nährstoffe je nach Bedarf der Pflanze angepasst werden.

3. Kokosfaser

Kokosfaser Substrat kommt meistens in gepressten Blöcken und quellt mit Wasserzugabe auf. Es hat viele positive Eigenschaft von Torf und kommt dem auch sehr nahe. Gerade bei Zimmerpflanzen ist Kokoserde eine sehr beliebte alternative zu Torf. Der einzige Nachteil sind die weiten Transportwege bis nach Deutschland.

4. Blähton

Natürlich ist eine Möglichkeit komplett auf Erde zu verzichten. Du kannst viele Pflanzen in Hydrokulturen wachsen lassen. Dabei setzt Du sie in Blähton mit einem Wasser-Dünger-Gemisch. Diese Methode ist sehr umweltfreundlich. Du kannst den Blähton immer wieder verwenden und es werden keine Ressourcen verschwendet.

Zimmerpflanzen in torffreien Substraten

Torf ist ein sehr langsam nachwachsender Rohstoff, dessen Abbau unsere Natur zerstört und den Klimawandel fördert. Das Torfverbot ist ein Schritt in die richtige Richtung, um unser Klima zu schützen. Es gibt viele gute Alternativen zu Torf, auf welche man ausweichen kann. Achte darum bei Deinem nächsten Einkauf von Erde schon jetzt darauf, dass diese torffrei ist.

Zu beachten ist allerdings, dass Torf Nährstoffe gut im Substrat halten kann und bedarfsgerecht an die Pflanzen abgibt. Ohne diese Nährstoffspeicherung musst Du öfter an Dünger für Deine Pflanzen denken! Den passenden nachhaltigen Bio-Flüssigdünger zu Deiner torffreien Erde findest Du in unserem Shop!